Erlebnisberichte von Teilnehmern

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LYDIA


WMitte August 2007 ging es los, meine große Reise in die USA. Für ein Schuljahr sollte ich nun bei einer amerikanischen Gastfamilie wohnen und dort zur Schule gehen.

Ein 4-tägiges Einführungsseminar in Washington DC hat mich super auf Amerika einstimmen lassen. Danach ging es weiter nach Ohio. Meine Gastfamilie wartete schon mit ihren 4 Kindern am Flughafen und empfing mich mit Blumen und kleinen Geschenken. So richtig vorstellen konnte ich es mir noch nicht, nun für 10 Monate von meiner Familie und meinen Freunden getrennt zu sein. Doch schnell habe ich mich eingefunden. Die Schule fing dann auch nach ein paar Tagen an und ich habe schnell gesehen, dass Amerikanische Highschool schon irgendwie anders als die deutsche Schule ist. Der Unterricht ist eher locker und wenn man mal eine schlechte Note hat, bringt man ein paar Sticker oder Bleistifte als Bonus für den Lehrer mit und man bekommt mal eben 15 Extra-Punkte. Schule fiel mir dadurch auch sehr leicht. School-Spirit ist eine weitere Sache, die ich hier vermissen werde! Jeder trägt Schulfarben und T-Shirts oder Hoddies mit den Namen der Schule. Jeden Freitag gibt's ein Footballgame und die ganze Mannschaft wird von den Schülern und ihren Familien unterstützt. Go Lakers! Cheerleader-Gesänge und Trillerpfeifen waren schwer zu überhören. Ich selbst habe in der Herbstsaison in der Schulmannschaft Fußball gespielt, nicht besonders gut, aber trotzdem mit Spaß. So hatte ich jeden Tag Training und habe schnell neue Leute kennen gelernt.

Bald wurde es schon Winter und die Football- und Fußballsaison war vorbei. Da wir einen "Berg" in der Nähe hatten, hatte ich die Chance oft Snowboarden zu gehen. Mit 6 Pisten war es natürlich nur ein kleiner Berg, aber zum Üben hat es gereicht, und da er auch nicht weit weg war, konnte ich oft schnell mal eben mit Freunden dort hinfahren.
Durch den vielen Schnee ist auch oft die Schule einfach mal für einen Tag ausgefallen oder sie fing erst 2 Stunden später an. So gehörte das morgendliche Nachrichten-Gucken im Winter auch dazu, um informiert zu sein, ob meine Highschool "cancelled" war oder verspätet anfing. Insgesamt hatten wir ziemlich viele "Snowdays", die wir jedoch im Sommer nachholen mussten.
Im Frühjahr entschied ich mich dazu, im Musical meiner Highschool mitzuspielen. Das hat super Spaß gemacht. Jeden Tag hatte ich Probe, und es hat sich gelohnt, die Show war ein großer Erfolg und die Kostüme waren auch toll.

Leider haben meine Gasteltern in dieser Zeit beschlossen sich zu trennen, und ich musste für einen Monat bei der Betreuerin meiner Organisation wohnen. Diese Zeit war ziemlich schwer für mich, weil ich nicht wusste, wo ich hingehöre und ich Angst hatte, vielleicht in eine andere Highschool zu kommen. Meine Betreuerin fand jedoch bald eine neue Familie für mich, die nicht besser hätte sein können und in der gleichen Gegend war. Deren Kinder waren schon groß und hatten eigene Familien, jedoch sah ich die Enkelkinder jeden Tag und sie waren für mich wie jüngere Geschwister. Mit meiner neuen Gastfamilie fuhr ich für eine Woche nach Mississippi, und es war ein richtig tolles Erlebnis und hat mich mit ihnen näher zusammen gebracht. Sie waren echt eine sehr liebe Familie, und sie haben sich viel um mich gekümmert und ich wurde nun als Einzelkind verwöhnt.
Am Ende des Schuljahres war es dann auch bald Zeit für Prom, der Abschlussball der Highschool für die 11. und 12. Klassen. Mit meiner Gastmutter habe ich ein wunderschönes Kleid gekauft und meine Haare wurden total schick vom Friseur gestylt. Mit meinem Date und vielen Freunden sind wir alle Essen gegangen, haben viele Fotos gemacht und danach ging es zum Tanz. Alle waren gut drauf, es hat einfach nur super viel Spaß gemacht und ich würde sagen, dass es einer meiner besten Abende dort war.
Trotzdem verging die Zeit immer schneller und schon waren die letzten Monate nahe. Ich konnte mir kaum vorstellen, nun bald wieder in Deutschland leben zu sollen, doch trotzdem habe ich mich schon gefreut zurückzugehen, denn über das Jahr habe ich gemerkt wie wichtig mir eigentlich meine Familie und Freunde sind, denn so lieb meine beiden Gastfamilien auch waren, ersetzen konnten sie meine richtige Familie doch nicht.
Jedoch bin ich sehr froh ein ganzes Jahr in den USA verbracht zu haben. Ich habe so viel Neues gelernt, so tolle liebe Leute kennen gelernt und so viele Dinge gesehen und erlebt.

Es gab Momente, wo ich ziemlich traurig und enttäuscht war und nicht wusste wie es weiter gehen sollte, aber dann gab es Momente, wo ich einfach nur glücklich war, dort bleiben wollte und mir nichts anderes vorstellen konnte, was besser ist.
Es war ein ganz anderes Leben dort, es ist eine andere Kultur, jedoch ist es leicht sich zu integrieren. Mit der Sprache hatte ich auch nicht sehr viele Probleme, ich kann inzwischen fast alles verstehen und mich gut verständigen.

Mein Austauschjahr war eine tolle Zeit, die ich nie vergessen werde und ich kann es nur jeden empfehlen selbst diese Erfahrung zu machen!

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